Informationen für Interessierte

Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunkrankheit. Das bedeutet, dass das körpereigene Immunsystem, das in erster Linie der Abwehr krankmachender Keime dient, sich gegen die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse richtet und diese zerstört. In der Folge kommt es zum Ausbleiben der Insulinproduktion. Das Hormon Insulin hat die Aufgabe, den mit der Nahrung aufgenommenen Zucker aus dem Blut in die Zellen zu schleusen, die ihn zur Energiegewinnung benötigen. Bei Insulinmangel sammelt sich der Zucker im Blut an. Die Betroffenen müssen deshalb Insulin spritzen, um Gesundheitsprobleme durch zu hohe Blutzuckerwerte zu verhindern.

Oftmals wird Typ-1-Diabetes erst erkannt, wenn es bereits zu schweren und zum Teil auch lebensbedrohlichen Symptomen gekommen ist. Daher ist es wichtig, dass Sie über mögliche Anzeichen Bescheid wissen. Typische Anzeichen des Typ-1-Diabetes sind: Häufiges Wasserlassen, vermehrter Durst und Gewichtsverlust. Weitere Anzeichen, die jedoch auch bei anderen Erkrankungen auftreten können: nächtliches Einnässen, Übelkeit, Erbrechen, Kraftlosigkeit, Müdigkeit, häufige Harnwegsinfekte oder ein Leistungsknick. Sollten Sie eines dieser Symptome bei Ihrem Kinder beobachten, wenden Sie sich an Ihre Kinderarztpraxis.

Typ-1-Diabetes kann in einem frühen Stadium erkannt werden, noch bevor es zur Entstehung von Symptomen kommt. Dazu wird das Blut Ihres Kindes auf sogenannte Inselautoantikörper untersucht. Inselautoantikörper sind Zeichen einer Entzündung der Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Sie können bereits Jahre bevor es zu einem Insulinmangel und zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels kommt im Blut nachgewiesen werden. Der Nachweis von Inselautoantikörpern deutet auf einen Typ-1-Diabetes hin. Etwa 0,3 Prozent oder 3 von 1000 untersuchten Kindern haben Inselautoantikörper im Blut.

Die meisten Menschen, die an Typ-1-Diabetes erkranken, entwickeln die Erkrankung im Kindesalter. Wenn bei Ihrem Kind bei dieser Untersuchung keine Inselautoantikörper im Blut gefunden werden, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass es später noch Typ-1-Diabetes entwickeln wird. Sollte bei der Untersuchung festgestellt werden, dass Ihr Kind Inselautoantikörper im Blut hat, kann es von Anfang an optimal betreut und behandelt werden. So können lebensbedrohliche Überzuckerungen verhindert werden, die relativ schnell und ohne Vorwarnung auftreten können. Betroffene Kinder und Eltern werden von uns ausführlich informiert und beraten. Auch gibt es heute neue Behandlungsversuche, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Wir werden interessierte Familien über die aktuellen Möglichkeiten zur Teilnahme an solchen Studien informieren.

Alle Kinder in Sachsen in einem Alter von 1,75 bis 10,0 Jahren (U7 bis U11) können an der Fr1da Studie Sachsen teilnehmen. Jedes Kind kann ein zweites Mal über die Fr1da Studie Sachsen getestet werden, sofern bei der ersten Untersuchung kein frühes Stadium des Typ-1-Diabetes festgestellt wurde. Seit der letzten Untersuchung müssen mindestens 12 Monate vergangen sein. Die Untersuchung findet über Ihre Kinderarztpraxis entweder im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen oder bei jedem anderen Besuch statt. Wir empfehlen eine Testung zur U7a und erneut zur U9. Sollte Ihre Kinderarztpraxis noch nicht an der Fr1da Studie teilnehmen, so wenden Sie sich gerne einfach an uns.

Die Untersuchung findet über Ihre Kinderarztpraxis entweder im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen (U7- U11) oder bei jedem anderen Besuch statt. Die Bestimmung der Inselautoantikörper wird anhand weniger Blutstropfen durchgeführt, die durch einen kleinen Stich in den Finger gewonnen werden. Die Blutprobe wird an das Labor des Center for Regenerative Therapies, TU Dresden geschickt. Dort wird es mit speziellen, sehr empfindlichen Testmethoden untersucht. Kinder mit einem negativen Ergebnis (kein Frühstadium) können zu einem späteren Zeitpunkt ein zweites Mal getestet werden. Bei Kindern mit einem präsymptomatischen Typ-1-Diabetes wird innerhalb von 6 Wochen nach Diagnose ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) durchgeführt, um zu bestimmen, ob schon eine Veränderung im Glukose-Stoffwechsel vorhanden ist.


Die Blutabnahme am Finger sowie das Legen einer Flexüle stellt für das Kind nur ein geringes Risiko dar. Es könnte zu einem kleinen Bluterguss, einer Schwellung oder einer Infektion kommen. Das Risiko für eine Infektion ist aber sehr gering. In sehr seltenen Fällen ist eine Nervenschädigung möglich. Mit einer betäubenden Salbe, die vor dem Legen einer Flexüle aufgetragen wird, können etwaige Schmerzen beim Einstich gelindert werden.

Ja! Die meisten Kinder, die Typ-1-Diabetes entwickeln, zeigen im frühen Stadium der Erkrankung keinerlei Auffälligkeiten. Die Untersuchung ermöglicht die Erkennung des Typ-1-Diabetes in diesem frühen Stadium durch einen Bluttest. Wird der Blutzucker von nun an gut überwacht, können schwerwiegende Gesundheitsprobleme verhindert werden.

Sollten bei Ihrem Kind erste Anzeichen im Blut für Typ-1-Diabetes (Inselautoantikörper) festgestellt werden, wird Sie Ihre Kinderarztpraxis über das Ergebnis informieren.

Die meisten Kinder mit Inselautoantikörpern im Blut befinden sich in einem frühen Stadium des Typ 1-Diabetes und haben keinerlei Symptome. Sie fühlen sich vollkommen gesund, es besteht kein aktuelles gesundheitliches Risiko. Es ist davon auszugehen, dass 75 Prozent der Kinder mit positiven Inselautoantikörpern innerhalb von zehn Jahren einen manifesten Typ-1-Diabetes entwickeln. Wir werden mit betroffenen Eltern und deren Kinderarzt oder -ärztin das weitere Vorgehen genau besprechen und sie in dieser Situation bestmöglich unterstützen. Zunächst wird anhand eines Glukosetoleranztest bestimmt, in welchem Stadium des Typ-1-Diabetes sich das Kind befindet. Die Eltern erhalten zudem eine ausführliche Beratung und Schulung sowie die Möglichkeit an einem Nachfolgeprogramm teilzunehmen. Dieses beinhaltet regelmäßige Untersuchungen und einen individuellen Vorsorgeplan, wodurch der Verlauf des Typ-1-Diabetes kontrolliert und der optimale Zeitpunkt, wann mit einer Insulinbehandlung begonnen werden sollte, festgestellt werden kann. Die Teilnahme an dem Folgeprogramm erfordert eine eigenständige Einwilligung.

Nein, bei dem Test handelt es sich um eine Momentaufnahme. Aber die meisten Menschen, die an Typ-1-Diabetes erkranken, entwickeln die Erkrankung im Kindesalter. Wenn bei Ihrem Kind bei dieser Untersuchung keine Inselautoantikörper im Blut gefunden werden, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass es später noch Typ-1-Diabetes entwickeln wird.

Das Ergebnis der Untersuchung unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht. Persönliche Daten Ihres Kindes können nur von Mitarbeitenden des Center for Regenerative Therapies, TU Dresden, der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum C. G. Carus Dresden des Helmholtz Zentrums München und von Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin eingesehen werden. Die Untersuchungsergebnisse Ihres Kindes sowie alle weiteren Daten, die im Rahmen der Untersuchungen gesammelt werden, werden elektronisch gespeichert und ausschließlich zu wissenschaftlichen und statistischen Zwecken und dazu nie in Verbindung mit Ihrem Namen oder dem Namen Ihres Kindes verwendet. Ihre Daten werden pseudonymisiert, das bedeutet jedem Kind und jeder biologischen Probe wird von den Mitarbeitenden des Center for Regenerative Therapies, TU Dresden eine Codenummer zugewiesen. Ein Personenbezug kann durch Dritte nicht wiederhergestellt werden.


Hier finden Sie alle Unterlagen zur Fr1da-Studie Sachsen zum Download:
4+ Flyer
Infoflyer
Einwilligungsflyer
Schulungsbroschüre
Einwilligungsflyer Nachfolgeprogramm

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Wir beantworten Ihre Fragen gerne am Telefon oder per E-Mail. 

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